Nikolaustag, den 06.12.2025
„Richtig viel Spaß“: Jugendkapelle des Musikvereins Niederense erstmals alleine auf der Bühne
Aufgeregt waren die Musikerinnen und Musiker beim 39. vorweihnachtlichen Konzert. Was sie boten und was die Organisatoren sagten.
Die Hubertushalle war am Samstagabend ausverkauft, als der Musikverein Niederense zum 39. vorweihnachtlichen Konzert einlud. Besonders in diesem Jahr: Die Jugendkapelle stand erstmals als Teil des Programms ganz alleine auf der Bühne. Geprobt hatten die 14 Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen neun und 16 Jahren bereits seit den Sommerferien. Die Gruppe habe, so die Leiterin der Jugendkapelle, Michelle Krengel, „richtig viel Spaß“ am Spiel. Zwar seien die Kinder und Jugendlichen nervös, aber das gehöre dazu.
Zusammen mit Krengel hatten sie Stücke in einer Gesamtlänge von 15 Minuten eingeübt. Dabei fiel auf: alle Lieder waren, wie etwa die Titelmelodie des Videospiels „Pokémon“, insbesondere einem jüngeren Publikum bekannt. Das, stellte Krengel klar, sei kein Zufall. Man suche explizit Stücke aus, die die Kinder kennen. Das mache nicht nur mehr Spaß in der Gruppe, sondern man könne zusätzlich auf bereits vorhandenes Wissen aufbauen, so Krengel weiter.
Spontan ein drittes Stück gespielt
Der Spaß war bei allen Beteiligten dabei scheinbar so groß, dass am Donnerstag vor dem Konzert entschieden wurde, anstatt der ursprünglich geplanten zwei Stücke, noch ein zusätzliches alleine zu spielen. Krengel: „Wir haben gesagt: Das klingt einfach so gut, da brauchen wir die Erwachsenen gar nicht.“ Wesentlicher Baustein zum Erfolg sei, führte die Leiterin weiter aus, die richtige Gestaltung der Proben. So lege man etwa regelmäßige Pausen ein. Zudem sei die Atmosphäre dabei so entspannt, dass auch über Fehler gelacht werden dürfe.
Genau das sei auch die Hoffnung der Dirigentin: die Kinder sollen auf der Bühne Spaß haben. Es komme gerade nicht darauf an, dass alles perfekt sei: wer keinen Spaß habe, der könne die Botschaft hinter der Musik nicht transportieren. Dass diese Methode Früchte trägt, konnten Elias und Moritz, beide 12 Jahre alt, bestätigen. Die Gemeinschaft der Musiker untereinander sei sehr gut, sagten die beiden. Gerade die Leiter seien nicht so streng; man habe ein gutes Verhältnis zueinander. Nichtsdestotrotz sei man vor dem Auftritt „sehr aufgeregt“.
Verein steht voll hinter der Jugendkapelle
Dabei sind laut Krengel nicht nur die Jugendlichen und Kinder nervös. Auch die anderen Mitglieder stünden während des Auftritts fast genauso gespannt neben der Bühne und fiebern mit dem Nachwuchs mit. Das zeige, so Krengel abschließend, dass der Verein voll hinter der Jugendkapelle stehe. Diesen Eindruck konnte der Geschäftsführer des Vereins, Olaf Raffenberg, bestätigen: „Die Jugend ist Zukunft.“ Man sei deshalb immer bestrebt, Nachwuchs zu fördern. Gerade deswegen sei der Verein nun „sehr stolz“, dass die Jugend alleine spiele.
Doch nicht nur der Nachwuchs lieferte ab: auch die „normale“ Kapelle spielte ein buntes Potpourri; neben einer Swing-Version des Marsches „Alte Kameraden“, durfte ein Medley der schwedischen Band „Abba“ ebenso wenig fehlen wie verschiedene Märsche. Zum Ende wurde dann die Stimmung richtig weihnachtlich, als die voll besetzte Schützenhalle zusammen mit den Musikern Weihnachtslieder anstimmte.

