Geschichte I.
„Zweck und Ziel des Vereins ist, das Musikleben in der Gemeinde zu fördern und zu pflegen.“ So steht es ganz oben in der Gründungssatzung des Musikvereins Niederense, die im Januar 1949 unterschrieben wurde. 60 Jahre später feiern die Aktiven das Jubiläum der Gründung im Mai 2009 mit vielen Gästen das 20. Kreismusikfest des Volksmusikerbundes. Schon 1946 konnte Bernhard Floret auf eine 30jährige musikalische Tätigkeit in Niederense zurückblicken. Der noch im selben Jahr Verstorbene hatte bei verschiedenen Anlässen wie kirchlichen Festen einige Bewohner aus Niederense und den Nachbarorten zum Musizieren zusammengeholt. In den letzten Tagen vor seinem Tod nahm er Franz Nordhoff das Versprechen ab, sich in seinem Sinne weiter um die Musik im Ort zu kümmern.




Vorsitzende: | Dirigenten (Blasorchester): | |
Adolf Schulze 1949 – 1953 | Adolf Schulze 1949 – 1962 | |
Gerhard Schildkamp 1953 – 1975 | Karl Hagedorn 1962- 1974 | |
Heinz Rahmann 1975 – 1996 | Wilhelm Mack 1974 – 1984 | |
Richard Meinert 1996 – 2002 | Werner Mack 1984 – 2009 | |
Klaus Holin 2002 – 2004 | Klaus Holin seit 2009 | |
Werner Dülberg 2004 – 2013 | ||
Martin Quenkert seit 2013 |
Geschichte II.
In einem Zeitungsbericht vom selben Jahr heißt es lobend, der Musikverein habe sich in seinen ersten 20 Jahren „zu einem der ersten Kulturträger in der Möhnegemeinde entwickelt“. Ihren ersten Auftritt hatten die Jugend- und die Schülerkapelle in diesem Jahr lange hinter sich gebracht. Als weitere Abteilung des Musikvereins wurde die Tanzkapelle („TK“) unter der Leitung von Ewald Hermens gegründet, die bereits 1966 in einer „völlig überfüllten Sporthalle“ (heutige Hubertushalle) ihren zehnten Geburtstag feiert, wie der Soester Anzeiger berichtete. Später unter dem Namen „Möhnematrosen“ machte auch diese Kapelle den Verein in der Region bekannt, sogar ein TV-Auftritt beim Internationalen Jugend-Musiktreffen wurde absolviert. Zum 20jährigen Jubiläum holte die TK mit „Adam und Eve“ ein bundesweit bekanntes Sänger-Duo nach Niederense und mit den „Sonny Boys“ entstand in den 70ern sogar eine Jugend-Tanzkapelle. Fest im Kalender stand bei den Musikern auch die Nikolausfeier, bei der zum Teil über 400 Kinder beschenkt wurden. In einem Bericht aus dem Jahr 1964 ist vermerkt, dass auch immer mehr Frauen dem Musikverein beitreten. Die „TK“ wird in diesem Bericht besonders gelobt, so ist sie in einem Jahr „36 mal angefordert worden und habe überall einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen“. Ebenfalls im Jahr 1964 wurde Wilhelm Mack sen. geehrt, der 50 Jahre als Musiker aktiv war und sich seit der Gründung „um die Nachwuchsausbildung besonders ausgezeichnet habe“. Inzwischen zählte der Verein schon 257 Mitglieder. Nachdem die Mitgliederzahl im Jahr 1973 die „300er-Mark“ knackte, übergab Schildkamp den Vorsitz zwei Jahre später an Heinz Rahmann. 1974 hatte Wilhelm Mack jun. den Taktstock von Karl Hagedorn übernommen. Beim 30jährigen im Jahr 1979 konnten die Niederenser sogar den Titel „größter Musikverein im Kreis“ für sich beanspruchen. Nach dem plötzlichen Tod von Wilhelm Mack im Jahr 1984 übernahm sein Sohn Werner das Amt des Dirigenten. Der hatte seinen Vater in den Vorjahren bereits mehrmals vertreten und erfüllte die von der Satzung geforderten „musikalischen Qualifikationen“ als Berufsmusiker fraglos. Er kündigte an, das Niveau der Kapelle weiter heben zu wollen, denn „Stillstand ist Rückgang“, wie er nach seiner Wahl sagte. Dass dies gelungen ist, war auf den vorweihnachtlichen Konzerten des Vereins zu hören: Jeweils am ersten Samstag im Dezember bieten die Niederenser eine Mischung aus Märschen und Polkas sowie Melodien aus Film-, Musical- und Popmusik. Wie bei den Veranstaltungen in den ersten Jahrzehnten gibt es für die Aktiven auch hier keine Schwierigkeiten, die Hubertushalle zu füllen. 60 Jahre nach der Gründung feierte der Musikverein dann am achten und neunten Mai 2009 seinen Geburtstag und war nach 1979 und 1989 bereits zum dritten Mal Ausrichter des Kreismusikfests. Mit der Zeit ist der Verein weiter gewachsen und hat heute über 500 Mitglieder, von denen sich 24 in der Jugendkapelle bzw. der Ausbildung und 52 in der Seniorenkapelle befinden. Im Durchschnitt sind die Aktiven jünger als 27 Jahre – Nachwuchssorgen muss man sich also auch im neuen Jahrtausend nicht machen. Das ist auch ein Verdienst der Gründer um Adolf Schulze, die dem Musikverein von Anfang an die Jugendarbeit und -ausbildung auf die Fahnen geschrieben haben. Heinz Schiermeister, der sich Jahrzehnte lang und bis vor einigen Jahren um die Ausbildung kümmerte, sorgte dafür, dass neben den Proben und Auftritten auch Ausflüge und Zeltlager organisiert wurden. Für seine Jugendarbeit im Verein und dem Kreisverband Soest des Volksmusikerbundes wurde er im Jahr 2005 sogar mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Heute leitet Christof Jäger den Musikernachwuchs, der durch die Aktiven eine kostenlose Ausbildung am Instrument und in der Theorie erhält. Zu den festen Terminen der Seniorenkapelle gehören derzeit neben den vorweihnachtlichen Konzerten die Schützenfeste in Niederense, Günne, Berwicke/Stocklarn, Deiringsen und Scheidingen; zum Teil ist man hier seit über 60 Jahren verpflichtet. Auch die Teilnahme an kirchlichen Festen wie den Prozessionen oder an Terminen im Dorf wie dem Osterfeuer und dem Maibaumaufstellen steht bei den Musikern genau so im Kalender wie das Spiel im Ort an Heilig Abend – schließlich liegen in diesen Auftritten die Wurzeln des Vereins.